Großvenediger – die weltalte Majestät

08.- 10.September 2023

Bei strahlendem Sonnenschein trafen wir uns am Freitag Nachmittag auf dem Parkplatz Hopfelboden. Wir waren eine Gruppe von 12 Leuten, alle hochmotiviert gemeinsam zum Großvenediger aufzusteigen. Die erste Etappe des Weges legten wir mit dem Venediger Taxi zurück, welches uns über Forststraßen hinauf zur Postalm beförderte. Ab hier gings zu Fuß entlang von Almweiden und Bächen zum Einstieg des Klettersteigs. Schweißtreibend war die Kletterei durch den stets der Sonne zugewandten Steig, über den wir schließlich zur Kürsinger Hütte, unserem Ziel für heute, gelangten.

Ein wunderbarer Ort um den Abend zu verbringen, mit Blick auf die nahen Gletscher und das für den morgigen Tag gesteckte Ziel, den Gipfel des Großvenediger.

Nach ein par kalten Getränken zur Erfrischung, einem leckeren und reichhaltigen Abendessen und der Besprechung für die Tour am nächsten Tag gingen wir Früh zu Bett, denn die Nacht sollte eine kurze Nacht werden.

Es war Samstagmorgen um 3.00 Uhr, als in einem Schlaflager der Kürsinger Hütte die Wecker klingelten , einige sofort hell wach im Zimmer standen, und andere noch etwas Nachhilfe benötigten um wach zu werden.

Kurz nach 3.00 Uhr waren alle beim Frühstück. – immer eine sonderbare Stimmung früh morgens in einer Berghütte – Eine Mischung aus Freude, Anspannung, Schlafmangel und Guter Laune.

Nach einem Gebet für den Tag und die bevorstehende Tour gingen wir um kurz nach 4.00Uhr unsere Ersten Schritte in Richtung Gipfel. Hinaus in die sternenklare kühle Nacht, im Schein unserer Stirnlampen. Zeit zum Nachdenken, wach werden, und Zeit für gute Gespräche.

Es war noch dunkel als wir nach etwas mehr als einer Stunde den Gletscher erreichten.

Ab hier stiegen wir angeseilt in drei Seilschaften weiter hinauf, um Gletscherspalten herum dem erwachenden Tag entgegen. Wir durften einen sensationellen Sonnenaufgang bestaunen und die Stimmung des neu anbrechenden Tages genießen.

Weiter ging es über Steiler und anspruchsvoller werdendes Gelände hinauf in die Venedigerscharte.

Und weil wir bisher meist im Schatten unterwegs waren, bekamen wir hier oben die Gewalt der Sonne sehr deutlich zu spüren, und so hieß für uns noch etwas schwitzen und durch weicher werdenden Schnee steil Bergauf zu steigen, bis wir über den wunderschönen Grat den Gipfel erreichten.

Nach fünf Stunden Aufstieg war jetzt der Zeitpunkt für eine ausgiebige Rast, zu essen, Fotos zu machen, die Aussicht und das herrliche Panorama zu genießen und bestaunen.

Der Abstieg erfolgte entlang der Aufstiegsroute.

Müde und KO von der langen Tour, der Sonne und dem frühen Aufstehen, und doch überglücklich über das Ziel das wir als Gruppe gemeinsam erreicht haben, dankbar für die tollen Erlebnisse und

die Guten Gespräche, erreichten wir gegen 13.45 Uhr wieder die Kürsinger Hütte. Jetzt hieß es erst mal entspannen, Kaffee trinken, in die Sonne legen, oder im Schatten schlafen. Ganz nach belieben.

Nach dem Abendessen nahmen wir uns Zeit für einen geistlichen Impuls. Bei hereinbrechender Nacht unter freiem Himmel hoch oben in den Bergen unter dem Zelt der Sterne– ein guter Ort um in die Gegenwart Gottes zu kommen, und seine Nähe zu spüren.

Ausschlafen könnte man es fast schon nennen, denn am Sonntag Morgen war das Frühstück erst für 6.00 Uhr geplant. Gemütlich und ausgiebig genossen wir das reichhaltige Frühstücksbuffet bevor wir uns um 7.15 Uhr auf den Abstieg über den Normalweg zurück zur Postalm machten.

Hier hatten wir noch Zeit für einen Mut machenden Impuls für den Alltag der schon bald wieder auf uns warten sollte, bevor uns das Venediger Taxi zu unserem Ausgangspunkt brachte.

Gestärkt von guter Gemeinschaft, und dem vielen Guten das wir erleben durften an dem Wochenende traten wir wieder in Fahrgemeinschaften die Heimreise an.