Hüttentour durchs Hagengebirge

Mitte Juli gings für uns – eine Gruppe von zehn jungen Leuten aus dem süddeutschen Raum –  für drei Tage durch einen wunderschönen Gebirgszug der Berchtesgadener Alpen.

Geplant war eine Rundtour mit zwei Hüttenübernachtungen unter dem Thema „Gelassenheit“. Das wurde die Tage vor Tourenbeginn schonmal ordentlich auf die Probe gestellt, nachdem für das Wochenende viel Regen und auch Gewitter vorhergesagt wurden. Nachdem wir aber aufgrund von vielem Verkehr erst etwas später als geplant starten konnten, erwischten wir ein perfektes Aufstiegswetter, wo gegen Abend sogar noch die Sonne ein bisschen durchblitzen konnte.

Die Hüttenbelegschaft des Schneibsteinhauses zauberte uns trotz verspäteter Ankunft noch ein 3-Gänge-Menü und mit einer Runde Kartenspielen wurde der gelungene Auftakt des Wochenendes beendet.

Nach einer mehr oder weniger durchschlafenen Nacht gings nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Morgen bei leicht bewölktem Wetter los auf den Schneibstein – einem 2276m hohem Gipfel direkt an der Grenze zwischen Bayern und Österreich – , wo wir eine kleine Gipfelrast einlegten und dann weiter, an Steinböcken und Gämsen vorbei, an eine kleine Bergwachthütte kamen, unserem Platz für die Mittagspause. Langsam fing es dann doch etwas zum Tröpfeln und irgendwann richtig zu regnen an, was aber unserer Laune keinen Abbruch getan hatte, mit der richtigen Ausrüstung und dem Ausblick auf eine trockene Hütte in greifbarer Nähe.

Dort gab es erstmal trockene Sachen und ein feines Abendessen für uns, und nachdem sich der Regen wieder gelegt hatte und sogar die Sonne rauskam, ging es für uns noch einige Minuten entfernt von der Hütte auf den Feuerpalfen, einem Aussichtspunkt oberhalb des Königsees, wo wir eine im Abendlicht angestrahlte Watzmann-Ostwand bewundern durften und sich Zeit für das vielen bekannte „Gelassenheitsgebet“ – von Reinhold Niebuhr fand.

Der letzte Tag startete schon am Morgen mit schönstem Bergwetter und einem Frühstück draußen auf der Hüttenterrasse. Der Weg führte uns über einen schattigen Steig, durchsetzt mit Leitern und Stiegen, über mehrere Almgebiete zurück zu unserem Parkplatz, wo wir kurzerhand entschieden, uns noch im Königsee abzukühlen und bei einer Einkehr das gelungene Wochenende gemeinsam zu beenden.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass wir einfach nur gesegnet waren mit dem so perfekten Wetter, der schönen Gemeinschaft und dem Erleben dieser beeindruckenden Berge und Natur. Vieles lässt sich im Vorhinein planen und organisieren und doch hat man nur Weniges selbst in der Hand – umso schöner ist es da, zu erfahren, wie sehr Gott auch in solch alltäglichen Situationen  mitwirkt, das solche Dinge gelingen!

Gelassenheitsgebet

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen,

die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Einen Tag nach dem anderen zu leben,
einen Moment nach dem anderen zu genießen.

Entbehrung als einen Weg zum Frieden zu akzeptieren.

Diese sündige Welt anzunehmen, wie Jesus es tat,
und nicht so, wie ich sie gern hätte.

Zu vertrauen, dass Du alles richtig machen wirst,
wenn ich mich Deinem Willen hingebe,
sodass ich in diesem Leben ziemlich glücklich sein möge
und im nächsten für immer überglücklich mit dir.

Amen.

(Reinhold Niebuhr)